BEISPIELE AUS DEM EMV ALLTAG
Hier zeigen wir vor allem gute Lösungsbeispiele, welche im Rahmen unserer EMV- oder Blitzschutzberatungen angefallen sind. Bei solchen nennen wir das Objekt und die an der Ausführung beteiligten Unternehmen.
Wir zeigen aber auch schlecht oder mangelhaft ausgeführte Beispiele. Diese sind in der Darstellung rot hinterlegt. Bei solchen wird in der Regel die ausführende Unternehmung und das betroffene Objekt nicht genannt. Die Beteiligten werden jedoch über die Mängel informiert.
Wohnhaus
Störsignal durch Wärmepumpe
In einem Reihenhaus störte die installierte Pumpe das
Funksystem eines Nachbarn.
Messungen ergaben, dass die Grenzwerte wegen eines
geräteinternen Kabels überschritten wurden.
Durch das Montieren von Ferritkernen am Kabel konnte die
Grenzwertüberschreitung um mindestens 15 dB reduziert und das Problem gelöst werden.
Fachkundige Messungen und Massnahmen:
ARNOLD Engineering und Beratung, Opfikon

Rechenzentrum in Luzern
Vermaschungen
Kabeltragsysteme (Trassen) bilden einen Bestandteil des Potenzialausgleichs, wenn sie durchgehend leitend, untereinander und mit Metallkonstruktionen verbunden sind (NIN 2020; 2.1.13 u. 5.4.3.2 Abs. 3.).
Bild zeigt durchverbundene Trassen und Vermaschung untereinander mit verzinnten Cu-Bändern.
Elektrische Installationen: Maréchaux AG, Luzern

Industrieanlage in Zürich
Hauptverteilung
Bei Energieversorgungssystemen sind Differenzstrom-Überwachungseinrichtungen (RCMs) zu empfehlen (siehe NIN 2020: 5.3.8.4).
Bild zeigt eingebautes RCMs in der NSHV.
Bau der Schaltgerätekombination: Burkhalter AG, Zürich

Bahnhofplatz St. Gallen
Personenunterstand West
Einrichtungen solcher Art erfordern einen optimalen Potenzialausgleich (Schutz-Potenzialausgleich).
Bild zeigt den Anschluss einer Stütze mit Verbindung zur Potenzialbezugsebene.
Elektrische Installationen: Baumann Elektro AG, St. Gallen

Verteilzentrum in Niederbipp
Frequenzumrichter
Bei Frequenzumrichtern sind niederimpedante Erdanbindungen sowie Artentrennungen innerhalb der Leitungsverlegung (Trassen) erforderlich.
Bild zeigt Trasse mit distanziert verlegten Kabeln (Starkstrom u. Regeltechnik) und
grossflächige Erdanbindung des Umrichters.
Elektrische Installationen: Jost Brugg AG, Olten

Technisches Labor
ESD-Schutzmassnahmen
ESD: Elektro Static Discharge
Als Schutz gegen elektrostatische Entladung sind
besondere Massnahmen erforderlich.
Das Bild zeigt den zukünftigen Arbeitsplatzbereich mit
speziellen Bodenplatten.
Bodenbelagmontage: Parkett-Maier AG, Zürich

Versuchsanlage OESA ESI in Villigen
Spezialinstallationen
Konsequent ausgeführte Schirmanbindungen tragen wesentlich zur Verbesserung der EMV bei.
Bild zeigt Kontaktierungen von abgeschirmten Kabeln.
Elektrische Installationen:
Paul Scherrer Institut, Montageabteilung, Villigen

Verwaltungszentrum in Zürich
Kabelwegsysteme
Trassen sind grossflächig durch Brandabschottungen zu führen. Dies trägt wesentlich zur Verbesserung der EMV bei (siehe NIN 2020; 4.4.4 Figur 25 und SN EN 50310).
Bild zeigt Kabeltragsysteme für Starkstrom, Schwachstrom und Informationstechnik mit Brandlastabstützungen.
Elektrische Installationen: Melcom AG, Wallisellen

Datacenter SAK in Gais
Potenzialausgleich
Gehäuse von Stromschienen sind in den Potenzialausgleich einzubeziehen.
Bild zeigt grossflächige Vermaschung von Stromschiene mit Tragkonstruktion.
Elektrische Installationen: Alpiq AG, St. Gallen

Geschäftshaus in Steinhausen
Leitungseinführungen
Vom Freien in eine Anlage eingeführte Leitungen sind unmittelbar beim Eintritt grossflächig (niederimpedant) mit der Bewehrung zu verbinden. So können allfällige Blitzströme abgeleitet werden.
Bild zeigt Vor- und Rücklauf eines Rückkühlers mit verzinnten Cu-Bändern an die Bewehrung angeschlossen.
Elektrische Installationen: Marcel Hubschmid AG, Zug

Kompensationsanlage in Emmenbrücke
Fundamenterdungen
Die Bewehrungen der Fundamente für eine 50 kV Kompensationsanlage sind niederimpedant an das Erdungssystem anzuschliessen.
Bild zeigt sternförmige Anbindung der verschiedenen Sockelelemente (für Drosseln, Kondensatoren usw.) mit
Cu-Bändern
Errichter der Anlage:
Kleinknecht GmbH & Co KG, Lohfelden (D)

ZSC Lions Arena in Altstetten Zürich
Blitzschutzmassnahmen
Einrichtungen dieser Art und Dimension erfordern
Massnahmen, die dem Stand der Technik entsprechen.
Das Bild zeigt Installationen im Dachrandbereich
mit Fangleitungen und Fangstangen.
Blitzschutzinstallationen:
Burkhardt Gebäudehülle AG, Zürich

Rechenzentrum in Zürich
Potenzialausgleich
Informationstechnische Einrichtungen erfordern optimale Vermaschungen und Potenzialausgleichsmassnahmen.
Bild zeigt Systembezugspotenzialebene (SRPP; in Anlehnung an SN EN 50310, Art. 11.6) mit Flächengitter und direkter Kontaktierung der Doppelbodenstützen.
Elektrische Installationen: Melcom AG, Wallisellen

Opernhaus Zürich
Blitzschutz Skulpturen
Die exponiert platzierten Figuren erfordern einen Blitzschutz.
Dieser bildet einen Bestandteil der Fangeinrichtungen des Gebäudes.
Bild zeigt praktisch unsichtbar verlegte Fangleitungen zum Arm und den Flügelenden des Engels.
Blitzschutzinstallationen: Preisig AG, Zürich

Erdungsanlage
Anschluss an Bewehrung mit Gewindebolzen
Vermehrt treten Fälle auf (z.B. bei Umbauten), dass Potenzialausgleichanschlüsse fehlen.
Die Schaffung solcher Anschlusspunkte durch übliches Aufspitzen stellt in der Regel ein Problem dar (Grosse Löcher, nachträgliches Zuputzen, Verschmutzungen).
Dazu gibt es eine gute und saubere Lösung:
Kontaktierung mit Hilfe von Gewindebolzen.
Das Bild zeigt eine Anwendungsmöglichkeit: Anschluss einer PA-Schiene für IT-Einrichtungen.
Die detaillierte Anleitung dieser Anwendung kann unter PA-Bewehrungsanschluss 2020.pdf heruntergeladen werden.

Rechenzentrum
Schirmanbindungen
Im Pflichtenheft (z.Hd. Planer u. Ausführende) war auf der Grundlage von
SN EN 50310 und SN EN 50174-2 vorgegeben:
Kabelschirme sind bei der Gehäuseeinführung peripher zu kontaktieren. Es sind geeignete EMV-Verschraubungen oder EMV-Briden (mit entsprechenden Halteschienen) zu verwenden.
Bild zeigt Schirmanbindungen von Kabeln mit Kabelbindern bei der Einführung in eine Schaltanlage.
Nur peripher (rundum) kontaktierte Schirme gewährleisten die EMV.

Wohnhaus
Fundamenterder
In der Schweizer Norm Fundamenterder (SN 414113, Ausgabe 2024-02) wird vorgegeben, welche Erderwerkstoffe in Bezug auf das Einsatzgebiet zu verwenden sind:
Im Beton müssen Erdleiter aus Stahl blank oder Stahl verzinkt vollständig im Beton eingegossen sein.
Isolierte Erdleiter sind nicht zulässig.
Die Vorgaben des Planers waren falsch (Der isolierte Erdleiter ist in der Fundamentplatte angeschlossen).
Bei der Abnahme der Fundamenterdung wurde festgelegt: Das Anschlusselement ist mit der Bewehrung zu verbinden.
Elektroinstallationen: EKZ Eltop AG

Rechenzentrum
Kabelverlegung
In der NIN 2020 (5.2.3.5) wird vorgegeben, dass bei parallel geführten Einzelleitern diese feldreduzierend anzuordnen und in Abständen von 1/3 der Leitungslänge auszukreuzen sind. Es sind geeignete, mechanische Halterungen zu verwenden.
Bild zeigt mangelhafte Einleiter-Kabelverlegung mit Fixierung durch Kabelbinder.
Nur eine optimale Kabelanordnung gewährleistet die EMV.
